Wenn ein Kollege stirbt: Trauer im Team

Wenn ein Kollege stirbt: Trauer im Team

Der Tod eines Teammitglieds stellt Vorgesetzte vor besondere Herausforderungen. Eine professionelle, empathische Herangehensweise hilft bei der Bewältigung und fördert den Zusammenhalt des Teams.

Es ist der Alptraum vieler Führungskräfte: Ein Teammitglied kommt ums Leben. Die eigene Betroffenheit ist groß, das Team muss informiert werden.

Informationsfluss in drei Schritten

Zunächst sollte die Führungskraft den Angehörigen des verstorbenen Mitarbeiters ihr Beileid aussprechen. Es genügt, zunächst in einem sehr kurzen Telefonat die eigene Betroffenheit zu vermitteln und zu erfragen, ob den Teamkollegen nähere Informationen zum Todesfall mitgeteilt werden dürfen. Die Wünsche der Angehörigen sind Basis für die weitere betriebsinterne Information.

Im zweiten Schritt werden zunächst die engsten Kollegen und die Geschäftsleitung persönlich vom Tod des Arbeitnehmers unterrichtet. Im Anschluss daran geht die offizielle Information an alle Mitarbeiter heraus. Die Benachrichtigung sollte respektvoll und sachlich erfolgen, ohne unnötige Details zu nennen. Gleichzeitig wird ein Ansprechpartner für Rückfragen benannt und die Außenkommunikation skizziert.

In einem dritten Schritt werden Kunden, Geschäftspartner und ggf. Lieferanten über den Todesfall und einen vorläufigen Ersatzansprechpartner in Kenntnis gesetzt. Etwaige Termine sollten zunächst verschoben werden.

Unterstützung der Mitarbeiter

Trauernde Kollegen benötigen Zeit und Raum für ihre Emotionen. Nicht alle Mitarbeiter trauern gleich. Neben Gesprächsmöglichkeiten in kleinen Gruppen oder Einzelgesprächen hilft eine professionelle Unterstützung durch externe Beratungsstellen oder Seelsorger. Flexible Arbeitszeiten und Sonderurlaub zumindest für die engsten Kollegen können die Verarbeitung erleichtern, insbesondere wenn es sich bei dem Verstorbenen um einen jungen Mitarbeiter, um einen Suizid oder einen Betriebsunfall handelt.

Abschied und Gedenken

Eine angemessene, würdige Gedenkfeier im Unternehmen kann den Abschied erleichtern und dem verbliebenen Team Halt geben. Hierzu können auch die Angehörigen des Verstorbenen eingeladen werden. Sofern gewünscht, sollte die Geschäftsleitung und ggf. eine Kollegendelegation an der Beisetzung teilnehmen oder zumindest ein Blumengesteck senden bzw. eine Spende leisten.

Ein Nachruf des Betriebes in der Regionalzeitung wird oft positiv wahrgenommen. Auch ein ehrliches Unterstützungsangebot an die Angehörigen erzeugt bei den Mitarbeitern einen guten Eindruck. Ob dauerhafte Erinnerungsformen wie ein Kondolenzbuch sinnvoll sind, hängt von der Unternehmenskultur ab.

Rückkehr zur Normalität

Die schrittweise Rückkehr zum Arbeitsalltag beginnt damit, die Aufgaben des Verstorbenen transparent und fair auf die verbliebenen Mitarbeiter zu verteilen. Sofern eine Neueinstellung erfolgt, müssen Vergleiche mit dem verstorbenen Vorgänger unterbunden werden.

Der weitere Verarbeitungsprozess sollte durch regelmäßige Gespräche mit dem Team begleitet werden, auch hier kann externe Hilfe durch einen Seelsorger, einen Coach oder den psychologischen Dienst sinnvoll sein.

Vorbereitung auf einen Trauerfall

Organisatorische Vorbereitung:

  • Notfallkontakte und ggf. Angehörigendaten aktuell halten
  • Verantwortlichkeiten für Krisenfall definieren
  • Kommunikationswege und Sprachregelungen festlegen

Personalrechtliche Aspekte:

  • Regelungen zu Sonderurlaub und flexiblen Arbeitszeiten klären
  • Versicherungsangelegenheiten und -meldungen vorbereiten
  • Datenschutzrichtlinien für Todesfälle erstellen

Kommunikation:

  • Textvorlagen für interne Mitteilungen erstellen
  • Externe Kommunikationsstrategie entwickeln, Ansprechpartner bestimmen
  • Social Media Guidelines für Trauerfälle festlegen

Unterstützungsmaßnahmen:

  • Kontakte zu Seelsorgern, Gesundheitscoaches und Therapeuten aufbauen
  • Budget für Unterstützungsmaßnahmen bestimmen Möglichkeiten für Trauerfeier im Unternehmen prüfen 
  • Möglichkeiten für Trauerfeier im Unternehmen prüfen
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