Mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz

Mehr Zufriedenheit am Arbeitsplatz

Arbeitsfrust und Unzufriedenheit können in jedem Job vorkommen. Das Motivationsloch in Deutschland ist einer aktuellen Studie zufolge allerdings überdurchschnittlich groß. Mit gezielten Maßnahmen können Arbeitgeber das Engagement ihrer Mitarbeiter verbessern.

Mal ein schlechter Tag, das ist ganz normal. Problematisch wird es, wenn die mangelnde Motivation zum Dauerzustand wird. Für die Studie „Work Reimagined“ der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft EY für 2024 wurden weltweit 17.350 Arbeitnehmer in Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern befragt, 1.000 davon in Deutschland.

Die wichtigste Erkenntnis: Die Motivation der deutschen Arbeitnehmer liegt mit 48 Prozent unter dem internationalen Durchschnitt von 54 Prozent. Deutlich motivierter sind die Beschäftigten in Indien (67 Prozent), den USA (57 Prozent) und China (59 Prozent). Auf der anderen Seite quälen sich Beschäftigte in Japan (19 Prozent) und den Niederlanden (36 Prozent) noch stärker durch den Arbeitsalltag als die Deutschen. Über einen Jobwechsel in den kommenden 12 Monaten denken 42 Prozent der deutschen Befragten nach. Hinzu kommt, dass nur 44 Prozent der in Deutschland Befragten ihren aktuellen Arbeitgeber weiterempfehlen würden – ein im weltweiten Vergleich (50 Prozent) ebenfalls unterdurchschnittlicher Wert.

Ursachen für mangelnde Motivation

Die Studie sieht die Hauptursachen für mangelnde Motivation in Führungsschwächen, einer fehlerorientierten Unternehmenskultur, mangelnder Kommunikation und Stress durch Arbeitsüberlastung. Unmotivierte Mitarbeiter können die Leistungsfähigkeit und Zufriedenheit des gesamten Teams gefährden. Ändert sich an den Ursachen wenig oder nichts, so werden sich unzufriedene Mitarbeiter früher oder später nach einem neuen Arbeitsplatz umsehen.

Unzufriedenheit erkennen

Einige Anzeichen deuten auf Unzufriedenheit des Arbeitnehmers hin, beispielsweise wenn er

  • schlechte Stimmung, Ablehnung und negative Kommentare verbreitet,
  • sich zurückzieht und keine konstruktiven Vorschläge (mehr) macht,
  • häufig fehlt oder sich verspätet,
  • ständig gestresst oder gelangweilt ist,
  • unproduktiv ist oder schlechte Qualität abliefert.

Fällt ein Mitarbeiter durch solche Verhaltensweisen auf, sollte der Vorgesetzte ihn unter vier Augen darauf ansprechen. Nach dem Erstgespräch sollte der Arbeitnehmer die Gelegenheit bekommen, seine Sichtweise darzulegen, gemeinsam mit dem Vorgesetzten die Gründe für die mangelnde Motivation abzuklären und Lösungswege zu finden.

Arbeitsfrust vorbeugen

Besser ist, Arbeitsfrust erst gar nicht entstehen zu lassen. Es gibt einige Faktoren, die zu mehr Arbeitszufriedenheit führen:

Lob ist für Mitarbeiter ausgesprochen wichtig, um weiterhin motiviert zu arbeiten. Anstrengungen und Erfolge sollten wahrgenommen und anerkannt werden. Führungskräfte sollten sich als Unterstützer ihrer Mitarbeiter verstehen und mit gerechtfertigtem Lob nicht geizen.

Ein angemessenes, regelmäßig angepasstes Gehalt und finanzielle Zulagen sind ein nicht zu verachtender Faktor, um Mitarbeiter motiviert zu halten. Sollte eine Gehaltserhöhung nicht möglich sein, könnten steuerfreie Benefits wie Jobtickets, Essenszuschüsse oder Gesundheitsmaßnahmen Alternativen sein.

Haben Mitarbeiter den Eindruck, offen kommunizieren und ehrliches Feedback geben zu können, trägt dies zu mehr Motivation bei. Vorgesetzte sollten dazu ermutigen, Probleme zu benennen. Im Gegenzug punkten Arbeitgeber mit Konfliktlösungsfähigkeit.

An einem modernen, gut ausgestatteten Arbeitsplatz lässt sich produktiver arbeiten. Auch ausreichend Parkplätze und einladende Pausenräume tragen zu einem positiven Arbeitsumfeld bei. Flexible Arbeitszeiten und Homeoffice sind weitere wichtige Pluspunkte. Der EY-Studie zufolge ist für 50 Prozent der Wechselwilligen die Möglichkeit, (mindestens teilweise) im Homeoffice arbeiten zu dürfen, der entscheidende Grund für den Arbeitgeberwechsel.

Schulungen und Fortbildungen zeigen Wertschätzung für die Arbeitnehme. Entwicklungsperspektiven und Aufstiegsmöglichkeiten motivieren zusätzlich.

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