Mobbingprävention ausbaufähig

Die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) hat eine Studie zum Umgang mit Mobbing in deutschen Unternehmen durchgeführt. Das Ergebnis: Es gibt noch Luft nach oben, v. a. in kleineren und mittelständischen Unternehmen ohne Betriebsrat.

Basis waren die Daten der deutschen Stichprobe des 2019 durchgeführten European Survey of Enterprises on New and Emerging Risks (ESENER 3) unter 1.234 Betrieben mit mind. 20 Beschäftigten.

Die Untersuchung ermittelte, dass in 38 Prozent der Betriebe in Deutschland Verfahren für den Umgang mit Mobbing oder Belästigung vorhanden sind. Dabei sind solche Verfahren seltener in kleinen Betrieben (31 Prozent) und überdurchschnittlich häufig in großen Unternehmen (69 Prozent) sowie in Einrichtungen des Gesundheits- und Sozialwesens (54 Prozent) anzutreffen.

Zwar sind Leitlinien zum Umgang mit Mobbing in Betrieben, in denen Gefährdungsbeurteilungen vorliegen, häufiger vorhanden als in Betrieben ohne Gefährdungsbeurteilungen. Ein signifikanter Zusammenhang wurde jedoch nicht ermittelt. Hingegen konnte ein statistischer Zusammenhang zwischen bestehenden Verfahren zum Umgang mit Mobbing und der Existenz eines Betriebs- bzw. Personalrats sowie der Beratung durch einen Psychologen festgestellt werden.